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Der Supergau, eine Zugfeder ist gebrochen. In vielen solcher Fälle brechen ein oder zwei Zähne am Federhaus. Diese an sich schon schwierige Reparatur, kann sich dadurch erschweren, das am zugehörigen Trieb, wie in den unten gezeigten Bildern, ein Zahn abbricht.
Wenn der Trieb eines Rades bricht so steht dem Uhrmacher eine extrem schwierige Reparatur bevor.
Es gilt drei Entscheidungen abzuwägen.

A: Lohnt sich die Reparatur überhaupt?
Wenn Ja.

B: Kann ein passendes Ersatzteil beschafft werden ?
Wenn nein.

C: Kann ein Rohtrieb beschafft werden ?

Hier der gebrochene Trieb einer Kienzle Westminsteruhr an dem ein Zahn durch den Ruck beim Brucht der Feder abgebrochen wurde.

Nach dem Ausglühen des Triebes kann die Vernietung ausgedreht werden und das Rad von Trieb getrennt werden.


Fachlich zwar aufwändig, jedoch für den Reparateur leicht zu bewerkstelligen, ist die Reparatur mit einem passenden
Ersatzteil. Hierbei muß nur das komplette Werk zerlegt werden und das neue Teil eingebaut werden.
Ausgehend von der Annahme das die Anfertigung eines kompletten Triebes sich in keinem Falle lohnt
und die Entscheidung zu gunsten einer Reparatur gefallen ist, so wollen wir nun den Fall C betrachten.

Anders, wenn wie heute eher üblich, das Ersatzteil nicht mehr zu beschaffen ist. Dann kann das Rad jedoch auf ein neues Trieb aufgesetzt werden. Es gibt bei den einschlägigen Furniturenlieferanten die Möglichkeit Rohtriebe zu beschaffen. Der Rest ist schwierige Handarbeit die der Uhrmacher mit Hilfe seiner Drehbank, zeitaufwändig, erledigen kann. Rohtriebe werden nach meiner Erfahrung am besten im gehärteten und angelassenen Zustand gedreht. Dieses erfordert mehr Zeit, sorgt aber im Gegenzug dafür, das die Triebzähne härter sind und dadurch nicht so schnell verschleißen. Das reparierte Rad wird in der Zukunft genau so perfekt funktionieren wie ein original Ersatzteil. Unterschiede gibt es hier noch in der Ausführung der entsprechenden Arbeit. Nicht notwendig aber optisch schöner ist die Politur des Triebes. Dieser zeitaufwändige Arbeitsgang kann jedoch in vielen Fällen bei der Reparatur erübrigt werden und schont so den Geldbeutel des Kunden. Rechnen Sie jedoch auf jeden Fall zwischen ein und zwei Arbeitsstunden für das Einpassen eines solchen Triebes.


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